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  • Jürgen schreibt für Michel

Slowakische Weinberge

Ein kurzes Stück in den slowakischen Weinbergen, ein pannenreicher Tag, noch mehr "Gastfreundschaft" und Besuch von meinem Kumpel Rudi und von Kerstin.



Ich hatte am Morgen das Zelt noch in die Sonne zum Trocknen gestellt. Beim Einpacken der restlichen Sachen fiel mir auf, dass die Isomatte Luft verlor. Sie hatte nicht ein einfaches Loch, sondern war im unteren Bereich so total verschlissen, dass sie undicht geworden war.



Hm, immer diese "professionelle Ausrüstung"! Ich musste erstmal überlegen wo ich die Isomatte eigentlich her hatte. Ich kam nicht drauf und rief deshalb meine Tochter Anna- Lena an. Sie meinte, die müsse von Bergzeit sein, und fand auch noch entsprechende Belege.

Also rief ich bei Bergzeit an, um mich zu beschweren und vor allem eine neue zu bestellen. Die Frau am Telefon meinte, es wäre kein Problem, die Isomatte in die Slowakei zu senden und versprach mir einen Zehn- Euro- Gutschein zur sofortigen Einlösung.

Ok, damit war ich einverstanden und beauftragte Anna- Lena mit der Bestellabwicklung. Sie sollte als Lieferadresse einen Campingplatz angeben, den ich schon ausgesucht hatte. Ich würde mich dort in ein paar Tagen mit meinem Kumpel Rudi und meiner Freundin Kerstin treffen.


Vaillant war heute übermäßig bockig und störrisch. Das hatte wohl mit dem vielen Mais zu tun, den er sich gestern den ganzen Tag über einverleibt hatte. Ich erkannte das daran, dass er heute überhaupt keinen Mais fressen wollte, obwohl das Angebot immer noch reichlich war. Dazu kam, dass es auf unserem letzten Übernachtungsplatz nur wenig Gras, dafür aber einen Kastanien- und Apfelbaum gab. Offensichtlich hatte er sich an all diesen Früchten überfressen.

Er setzte überhaupt keinen Kot ab und ich befürchtete, dass sich die Verstopfung zu einer Kolik auswachsen könnte. Ich gab ihm deshalb vorsorglich die Kolikmedizin, die ich dabei hatte.

Ich wusste, dass ich ihn in Bewegung halten musste. Das war aber gar nicht so einfach, er bockte immer wieder und blieb die ganze Zeit stehen.

Nach etwa zwei Kilometern setzte aber die Wirkung der Medizin ein und der "Stopfen" schoss raus wie... ja, ich möchte das gar nicht genauer erklären.

Jedenfalls funktionierte jetzt die Darmpassage wieder und nach zweimaligem Kacken war mein Freund wieder obenauf. Es ging ihm sichtlich besser und das Laufen wurde wieder entspannter.


Der Weg, den ich mir ausgesucht hatte und den die Wanderapp anzeigte, stellte sich als totales Desaster heraus.

Eigentlich sollten wir rechts in einen Wald abbiegen, aber dieser war eingezäunt! Und zwar mit so einem dicken Maschendraht wie ich ihn noch nie gesehen hatte. Obendrauf noch eine Litze Stacheldraht. Militärisches Sperrgebiet?!? Meine Karte ließ nicht darauf schließen.



Weiter oben war noch ein Weg eingezeichnet. Ich ging deshalb weiter, in der Hoffnung, dass ich da rechts weg kam. Das stellte sich leider als Irrtum heraus, auch hier immer noch der fette Zaun.

Jetzt waren wir bereits vier Kilometer gelaufen und mussten die ganze Strecke zurück - acht Kilometer komplett für die Katz!


Nun befanden wir uns wieder in dem Dorf, wo wir heute morgen losgelaufen sind. Die Route, die ich geplant hatte (und die jetzt wegen dem Zaun nicht ging) zeigte bis zu dem avisierten Campingplatz 24 km Strecke an. Das hätte ich in zwei Tagen locker geschafft.

Die alternative Route, die ich jetzt laufen musste, betrug 35 km, das wären siebzehn pro Tag, aber heute bin ich ja schon acht Kilometer gelaufen! Das wird ein schweres Stück Arbeit.


Wenigstens ging es Vaillant wirklich wieder besser. Den Weg zurück rannte er schon wie ein Wilder, es ging leicht bergab und die gelöste Verstopfung beflügelte.

So kamen wir gut voran, doch schon bald passierte das nächste Malheur. Einer der Haken, an denen die Satteltaschen eingehängt wurden, war gebrochen!



Ich fotografierte das Ganze und schickte die Bilder Rudi. Der sollte dann entsprechendes Material mitbringen, wenn er mich besuchen kommt. Glücklicherweise waren das ja nur noch zwei Tage hin.

Mittlerweile befestigte ich die Satteltasche provisorisch mit einem Spanngurt.


Wir waren jetzt in einer Weingegend und durch die Reben zu laufen, war sehr schön. Zwischen den Reben fand ich einen Unterstand, den ich zu meinem Nachtlager erkor.

Nach diesem pannenreichen Tag, war ich froh nun endlich Ruhe zu finden.



Doch die Ruhe währte nicht lange. Auf einem Fahrrad kam ein Typ daher, Thomas. Thomas war nett, konnte Englisch aber nur brockenweise. Wir unterhielten uns so gut es ging.

Dann kamen nochmal zwei Typen mit dem Auto dazu, die Thomas kannten und deshalb aufmerksam wurden. Sie hatten Bier dabei, das wir an Ort und Stelle verhafteten.

Thomas rief seinen Chef an. Der war Winzer und weil Thomas so schlecht Englisch konnte gab er mir das Telefon, ich solle direkt mit ihm selber reden. Der Winzer lud mich zu sich nach Hause ein. Ich wollte aber nicht nochmal zusammenpacken, für heute hatte ich genug und lehnte dankend ab. Dennoch versprach er am nächsten Morgen eine Flasche Wein vorbeizubringen.


Ich telefonierte gerade mit Jürgen, da kam der nächste Typ daher. Er war so penetrant, dass ich das Gespräch beenden musste. Er hatte Bier dabei, zwei Liter Rotwein in einer Plastikflasche und eine halbe Flasche Wodka.

So wir er sich bewegte und roch, hatte er die erste Hälfte schon selber geleert. Das Gespräch lief schleppend, auch deshalb weil ich nicht checkte, dass er ungarisch sprach, ich aber den slowakischen Übersetzer benutzte. Alles in allem wars doch noch ganz nett und nach einer Weile verzog er sich - mit einem riesigen Ausfallschritt - auch wieder.


Soll heißen, er machte nur Platz für die Nächsten. Jetzt lag ich schon im Schlafsack und wollte nicht mehr aufstehen. Sie gingen wieder, kamen aber kurz darauf mit noch einem Typen zurück. Offenbar glaubte der Kumpel von ihnen die Geschichte nicht und wollte sich selber ein Bild von dem verrückten Eseltreiber machen.

Sie meinten, ich könne liegenbleiben, wollten nur Vaillant etwas geben. Als dieser dann laut zu schmatzen anfing, mühte ich mich doch noch mal aus dem Schlafsack raus. Wer weiß, was die ihm geben wollten. Da hatte ich lieber ein Auge drauf.


Zu guter Letzt erschien auch noch eine Horde Jugendlicher auf der Bildfläche, die zwar von mir nichts wollten, sie nahmen nur kurz verwundert Notiz von mir und Vaillant, sich aber unweit niederließen und lärmend und kreischend Party machten.

Endlich so gegen halb zehn fuhren auch sie weg. Und endlich sank ich erschöpft in einen friedlichen Schlaf.


 

Am Morgen musste ich erstmal Vaillant befreien. Er hatte sich mit seiner Leine total zwischen den Bäumen verheddert. Der arme Kerl. Ich band ihn los, damit er sich wieder frei bewegen konnte.

Nach dem Frühstück kam Thomas' Chef vorbei und brachte mir die versprochene Flasche Wein. Da ich ihm erzählt hatte, dass meine Freundin auf Besuch kommt, hat er mir ein besonders gutes Tröpfchen rausgekramt.

Das kurze Gespräch war sehr nett und er lud mich zu sich ein, wann immer ich in der Gegend sei.

Von einem Mann abgesehen, der sich bereit erklärte meine Wasserflaschen zu füllen (was er auch umgehend und prompt tat), gab es keine weiteren Störungen meiner Morgenroutine.


Der Weg führte weiter durch die Weinberge. Da die Blätter sich bereits herbstlich rot färbten, strahlten die Weinberge richtig in der Morgensonne. Das war superschön anzuschauen und gut gelaunt zogen wir unseres Weges.



Leider war der tolle Anblick nach ein paar Kilometern auch schon wieder vorbei und die Weinberge wichen wieder dem üblichen eingezäunten Wald und den Maisfeldern.

An einem der Wälder war ein Schild angebracht, auf dem erklärt wurde, dass hier seit dem fünfzehnten Jahrhundert Wildschweine gezüchtet wurden. Auf einer Waldfläche von 625 ha! Das erklärte so einiges. Auch dass Vaillant plötzlich an Tempo zulegte. Ich hechelte fast im Laufschritt hinter ihm her. Die Wildschweine waren ihm wohl nicht geheuer, deren Geruch er offensichtlich in die Nase bekommen hatte.


In der nächsten Ortschaft Swobodin ging ich in einen Laden um Tabak zu kaufen. Ein älterer Herr wollte die Rechnung für mich übernehmen. Nein das ginge nicht, lehnte ich ab. Ich ließ mich schon gerne mal einladen, aber für meine Laster bräuchten andere nicht aufzukommen.

Das verstand er, ließ sich aber nicht davon abbringen, mich zu einem Getränk einzuladen. Aus dem Getränk wurde dann ein Mittagessen mit Suppe vorneweg und einem Hauptgang.



Der Mann konnte kein Englisch, deshalb rief er einen Freund an, der vorbeikommen sollte zum Übersetzen. Der kam auch und in seinem Schlepptau gleich noch eine Reporterin der hiesigen Presse.

Das Gespräch lief sehr schleppend und stockend, denn obwohl der Mann angeblich fünfzehn Jahre in England gearbeitet hatte, war sein Englisch noch schlechter als meins.


Ich musste danach noch etliche Fotos mit den Wirtsleuten über mich ergehen lassen. Obwohl wir zum Essen Wein getrunken hatten, meinte der Wirt, es gäbe hier auch gutes Bier und zum Beweis gab er mir zwei Flaschen mit auf den Weg.



Mittlerweile hatte sich vor dem Gasthaus wo Vaillant angebunden war, eine Menschentraube gebildet. Auch hier wieder Fotos und Selfies und ich brauchte zwanzig Minuten um mich loseisen zu können.


Obwohl ich mit dem alten Mann kein Wort direkt wechseln konnte, haben wir uns mit Händen und Füßen gut verständigt. Der Mann war mir sehr sympathisch. Kennt ihr das, wenn man sich einem Fremden irgendwie direkt verbunden fühlt, obwohl man gar nicht so richtig weiß warum? Zum Abschied umarmten wir uns herzlich.


Gegen Abend fang ich ein nettes Plätzchen und ich bestellte Rudi und Kerstin hierher, da ich es, wie befürchtet, zum Campingplatz nicht geschafft habe.

Rudi würde irgendwann in der Nacht und Kerstin wahrscheinlich erst morgen früh ankommen.

Ich bestaunte den schönen Sonnenuntergang. Der Himmel war klar und wolkenlos. Würde bestimmt ne frostige Nacht werden.


 

Rudi kam mitten in der Nacht. Es war so gegen zwei Uhr. Ich bin nicht extra aufgestanden. Und er ließ mich auch schlafen. Er hat sein Wohnmobil einfach neben Vaillant abgestellt und sich dann auf's Ohr gehauen.

Morgens um halb acht kam dann auch Kerstin angefahren. Sie holte mich aus dem Bett. Für meine Freundin bin ich aber gerne aufgestanden, ich freute mich sie zu sehen. Es war ja auch schon eine "christliche Zeit".

Wir bereiteten das Frühstück vor und mit einem lautstarken "guten Morgen!" holte ich meinen Kumpel Rudi und seine beiden Söhne Robin und Sascha aus den Federn.

Nach dem gemeinsamen Frühstück, brachen wir in Richtung Campingplatz auf.

Den Anfang machten wir alle Fünf gemeinsam. Nach einem Stück, das Kerstins alte Hündin noch mitmachte, kehrte sie alleine zum Wohnmobil zurück und fuhr vor auf den Campingplatz.



Rudi, seine Söhne und ich wanderten weiter. Der Weg war langweilig, aber wir hatten viel zu quatschen und zu erzählen, so dass die Zeit flog.

Auf halber Strecke trafen wir uns wieder mit Kerstin. Sie war bereits am Campingplatz, hatte dort alles klar gemacht und hatte auch schon Heu für Vaillant organisiert.

Gemütlich machten wir am Womo Mittagspause. Nach der Pause war es nur noch ein Katzensprung bis zum Platz.



Der Campingplatz war eigentlich sehr nett, aber aufgrund der mittlerweile vorherrschenden kalten Temperaturen war fast überall das Wasser bereits abgestellt. Für den Toilettengang brauchte man einen Eimer und die Duschen waren alle außer Betrieb.

Doch wir wussten uns zu helfen. Wir fuhren einfach mit Kerstins Bus direkt neben die Duschkabinen. Der Schlauch ihrer Außendusche reichte bis in die Kabine hinein. So konnten wir mit herrlich warmen Wasser aus ihrem Durchlauferhitzer wunderbar duschen.

Am Abend dann ein Highlight für mich als bekennenden Schwaben - es gab Linsen mit Spätzle. Hm, das war lecker. Das hatte ich schon lange vermisst und so gut wie an diesem Abend haben mir Linsen glaub ich noch nie geschmeckt.



Der nächste Tag stand ganz im Zeichen von Reparaturen und Umbauten an Vaillants Tragesattel.

Der gebrochene Haken wurde ersetzt und die anderen, die auch schon ziemlich verbogen waren, gleich mit dazu. Rudi hatte entsprechende Laschen vorbereitet und vorgebohrt, so dass wir sie nur noch anbringen und ein bisschen zurecht biegen mussten.

Außerdem bauten wir noch die Auflager des Gestells auf Vaillants Rücken um. Die beiden vorhandenen Auflageplatten wurden durch eine Leiste mit fünf daran angebrachten Platten ersetzt. Und das links und rechts, so dass jetzt nicht mehr nur vier sondern insgesamt zehn Platten die Verbindung zu Vaillants Rücken herstellten. Das ergab mehr Auflagefläche und die Last kann sich jetzt noch besser verteilen. Die Platten wurden mit Gummipuffern an der Leiste befestigt, so dass sie sich flexibel an Vaillants Rücken anpassen.



Ich kann es schon vorweg nehmen, die Verbesserungen würden sich als positiv erweisen. Für Vaillant war das Gestell viel angenehmer zu tragen.

Das gemeinsame Werkeln und Basteln, und zwischendurch Bier trinken, machte sehr viel Laune und schneller als es uns allen lieb war, neigte sich der Tag zu Ende.


Rudi, Robin und Sascha mussten am nächsten Morgen leider schon wieder abreisen. Noch zusammen gefrühstückt, brachen sie dann auch schon zu ihrer Heimreise auf, die letztendlich mehr als zehn Stunden dauern sollte.

Die gemeinsame Zeit war viel zu kurz, aber Rudis Kurzbesuch hat mich sehr gefreut.


Kerstin war ja noch da. Wir bastelten noch ein bisschen an ihrem Bus herum. Es gab ein Schränkchen für die Kühlbox und ein neues Fach für die Schuhe.

Auch für Vaillant war am Nachmittag noch Zeit für einen kleinen Spaziergang, damit er nicht aus der Übung komme.


 

Budapest. Wir hatten uns entschlossen, einen Ausflug hierhin zu machen, Vaillant blieb zu Hause auf dem Campingplatz.

Schwierig war jedoch überhaupt einen Parkplatz zu finden. Überall Parkuhren, die mit Münzen gefüttert werden wollten. Wir hatten aber überhaupt kein ungarisches Geld.

Ein Taxifahrer half mir aus der Not und wechselte ein paar Euro in ungarische Münzen. Ich war froh, Münzen für die Parkuhr zu haben, doch beim späteren genaueren Nachrechnen, mussten wir feststellen, dass er mich ganz schön über's Ohr gehauen hat.

Egal. Hauptsache wir konnten uns endlich in die Stadt aufmachen.


Wir hatten drei Stunden Zeit, mehr gab die Parkuhr nicht her, und zogen bei strömenden Regen los.

Die Sehenswürdigkeiten liegen in Budapest sehr weit auseinander, man muss viel laufen - eine richtigen Plan hatten wir nicht und dabei immer die begrenzte Parkzeit im Nacken.

Der Regen half nicht dazu unsere Laune zu verbessern, so dass das Ganze nicht wirklich Spaß gemacht hat.

Wir entschlossen uns, den Parkplatz zu wechseln und auf die andere Seite zu fahren. Hier hatten wir wieder das Parkuhrenproblem. Ich hatte jetzt zwar ungarisches Geld, aber halt nur Scheine. Die passten da irgendwie nicht rein. Es dauerte eine ganze Weile, bis ich endlich eine Möglichkeit hatte, Geld zu wechseln.

Der Regen hatte zwischenzeitlich aufgehört und so konnten wir noch gemütlich durch die Fußgängerzone und die Markthallen bummeln. Der Tag in Budapest nahm somit ein versöhnliches Ende.

Fazit für den nächsten Budapestbesuch: Nie wieder! - Nein, das wäre nicht gerecht. Budapest ist ganz sicher eine sehr schöne Stadt und hat viel zu bieten. Ist auf jeden Fall eine Reise wert! Doch das nächste mal bitte bei schönem Wetter und besser vorbereitet!


 

Für den nächsten Ausflug suchten wir uns eine kleinere Stadt aus. Die Wahl fiel auf Levice, eine mittelgroße Stadt in der Slowakei.

Das war deutlich entspannter. Levice hat ein schönes historisches Zentrum mit tollen Gebäuden und Ansichten. Dazu gibt es noch eine Burgruine. Auch das Wetter spielte besser mit.

Wir bummelten durch die Stadt und haben einfach mal Fünfe gerade sein lassen.


So, nach vier Tagen Pause war es aber dann auch genug. Ich wollte weiter. Und Vaillant auch. Er scharrte im übertragenen Sinn schon mit den Hufen. Dieser ewige Müßiggang ist für meinen Esel nichts.

Der Wetterbericht hatte schönes Wetter und Sonne versprochen, doch als wir starteten, regnete es in Strömen. Kein Verlass mehr auf die Wettervorhersage.

Wir liefen trotzdem los. Kerstin fuhr mit dem Womo vorne draus und wartete an der ungarischen Grenze auf uns.

Vaillant und ich mussten noch einige Höhenmeter überwinden. Das war anfangs im Regen mit dem aufgeweichten Boden recht anstrengend, aber die Wetterfrösche sollten doch noch Recht behalten. Mit der Zeit klarte es mehr und mehr auf und nach zwei Stunden hatten wir strahlenden Sonnenschein.

Wir trafen auf Kerstin und noch auf der slowakischen Seite machten wir Mittagspause. Kerstin hatte da was Leckeres vorbereitet.

Der Grenzübergang bestand aus zwei Brücken, die ihren besten Tagen schon gesehen hatten. Irgendwie sahen die nicht mehr sehr vertrauenserweckend aus. Sie waren auch auf 10 to begrenzt. Na ja - das sollte für Vaillant und mich reichen...


Der Grenzübergang war nicht besetzt, es gab keine Kontrollen. Die beiden Ortschaften beiderseits der Grenze sahen runtergekommen und verlassen aus. Überall bellten Hunde hinter den hohen Toren. Also muss doch noch irgendjemand da sein. Die Dörfer machten den Eindruck, als sei die Zeit 30 Jahre lang stehen geblieben. Der vergangene Charme des früheren Sozialismus war noch überall zu riechen.


Kerstin begleitete mich noch ein Stück bis ans Dorfende. Später erzählte sie, dass das Zurücklaufen alleine bis ans Auto echt unheimlich war, und sie war froh wieder in ihrem Auto zu sitzen.


Kerstin hatte den Auftrag nach einem Schlafplatz zu suchen. Einen Platz, den wir schon vorab in der Karte ausgesucht hatten, fiel aus, da sie dort mit dem Auto nicht hinkam.

Aber Kerstin bewies mal wieder ein feines Näschen und unweit davon entdeckte sie einen geeigneten Platz, direkt an dem kleinen Flüsschen, der hier die Grenze bildete.

Dort gab es für Vaillant genug zu Fressen und wir hatten unsere Ruhe.















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