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  • Jürgen schreibt für Michel

Slowakische Gastfreundschaft

Wie toll die Gastfreundschaft in der Slowakei war, habt ihr schon gelesen. Wie sie auch ausarten kann, lest ihr hier.

Außerdem: ein Fernsehteam nach dem anderen.



Dank meiner eigenen Isomatte, kam ich am Morgen deutlich geschmeidiger aus dem Bett.

Es war Zeit, mich vom Madonan Freizeitpark zu verabschieden. Heute wollte ich weiterziehen, doch ich nahm mir noch die Zeit, nochmal beim Melken und Versorgen der Tiere mitzuhelfen.

Gegen Mittag brach ich dann auf. Ich wurde noch bestens mit Proviant und Käse versorgt. Der Käse, den ich selbst gemacht habe.

Mit Wehmut im Herzen ging ich los. Das war eine sehr beeindruckende Begegnung, die mir lange in Erinnerung bleiben wird.


Solche Begegnungen hatte ich schon öfters. Und das ist das Schöne an dieser Reise. Außergewöhnliche Menschen zu treffen, die mich an ihrem Leben für eine kurze Zeit teilhaben lassen. Und ohne diese Reise, ohne dieses Abenteuer, wäre ich um einige Erfahrungen ärmer.

Das Laufen war an diesem Tag nicht besonders prickelnd. Es ging wieder oft an der Straße lang und ich hatte die Eindrücke der letzten beiden Tage im Kopf, so dass ich mich gar nicht auf den Weg konzentrieren konnte.

Ich fand aber doch noch ein nettes Übernachtungsplätzchen. Und weil es jetzt schon sehr früh dunkel wurde - je weiter man in den Osten kommt, um so früher wird es dunkel, da ja immer noch dieselbe Zeitzone herrscht - verkroch ich mich zeitig ins Zelt und in meinen Schlafsack, um noch ein bisschen zu lesen.



Ich hörte draußen Schritte, Leute, die um mein Zelt rum geisterten. Sie sprachen mich auch an, riefen nach mir. Richtig verstehen konnte ich sie nicht, aber es war eindeutig, dass sie mich meinten.

Boah, also nochmal raus aus dem kuschelig warmen Schlafsack und nachschauen, was die Leute von mir wollten. Sie brachten mir warmen Tee und Gebäck. Das nahm ich gerne an, etwas warmes konnte ich gut gebrauchen.

Wir plauschten noch ein bisschen und die Frau, die dabei war, bot mir an, morgen früh bei ihnen zu frühstücken.


Morgen, Schlafmütze!

Tatsächlich stand die Frau am anderen Morgen um acht parat und holte mich ab. Es war nur ein kurzes Stück bis zu ihrem Haus, wo wir Vaillant erstmal in den Garten verfrachteten, wo er genug zum Fressen fand.

Es gab Rühreier mit Speck. Deftig und reichlich. Das war eine willkommene Abwechslung zu dem ewigen Porridge.

Die Frau erzählte, dass sie sich mit Kunst beschäftigt und auch unterrichtet. Ihr Mann ist auch Lehrer und träumt davon, einmal Millionär zu werden. Dann würden sie sich in ein abgelegenes Haus zurückziehen, sich selbst versorgen und möglichst autark leben wollen, also auch mit eigenem Wasser und Solarstrom.

Der Mann erzählte, dass er schon in zwei Eigentumswohnungen investiert hat, um diesem Ziel näher zu kommen. Er würde lieber heute als morgen seinen Job an den Nagel hängen, so richtig glücklich schien er als Lehrer nicht. Ich wünsche den beiden viel Glück, dass sich ihre Hoffnungen und Träume erfüllen.



Die Landschaft wurde wieder flacher und war nicht besonders reizvoll. Man trottet einfach so vor sich hin, es gibt aber kaum Abwechslung für die Augen.

Der Vorteil ist, dass man gut vorankommt, man kann gut Strecke machen. Schwierig war es hier dagegen, einen geeigneten Platz zum Lagern zu finden. Es gab kaum Bäume, wo man sich ein bisschen verstecken konnte, alles flach und leer. Mein Zelt würde zu sehr auffallen und man würde es kilometerweit sehen können.

Am Ende der Ortschaft Mocenok, beim aller letzten Haus, sah ich einen Mann im Garten, der mit einem Freischneider Gras mähte.

Ich sprach ihn rundheraus an und fragte, ob ich in seinem Garten übernachten könnte. Da müsse er erst die Besitzerin fragen, meinte er. Die hatte nichts dagegen und erlaubte mir ein Feuer an der Grillstelle zu machen. Der Mann ließ für Vaillant noch etwas Gras stehen, so dass er genug zum Fressen hatte.



Dass dieser Abend zu einem der denkwürdigsten meiner bisherigen Reise werden würde, wusste ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht.


Ich war noch nicht ganz fertig mit dem Aufbauen des Zeltes, da kamen schon die ersten Leute an. Sie brachten mir verschiedenste Leckereien und Lebensmittel, die, wie sie meinten, ich unbedingt brauchen würde.

Es kamen immer mehr, es hat sich wohl schnell im Dorf rumgesprochen, dass da irgend so ein verrückter Deutscher mit seinem Esel campierte.


Einer kam mit dem Fahrrad und brachte mir eine Pizza und eine Flasche Wein! Irgend ein gewisser Ivan hat mich am Ortseingang gesehen und eine Pizza richten lassen. Wenn ich an seinem Laden vorbeikäme, würde er sie mir geben. Ich habe jedoch einen anderen Weg genommen. Da hat er einen Laufburschen mit dem Fahrrad, der Pizza und der Flasche Wein losgeschickt, um mich zu suchen.

Den Abend über waren sicherlich zwanzig Leute da und alle wollten mir was geben. Ich war schon sehr berührt ob der Gastfreundschaft, aber irgendwie auch unglücklich, hatte ich doch jetzt schon so viel Proviant, dass ich gar nicht alles unterbringen, geschweige denn essen und trinken konnte.


Das ist nur ein kleiner Teil!

Am nächsten Morgen ging es genauso weiter. Ich musste mich wirklich mit Händen und Füßen wehren noch mehr anzunehmen. Ich konnte einfach nichts mehr unterbringen. Es tat mir wirklich leid, die hilfsbereiten Menschen, die es ja nur gut meinten, vor den Kopf zu stoßen, aber es ging einfach nicht mehr. Ich beeilte mich loszukommen und mich aus den Fängen ihrer übertriebenen Fürsorge zu befreien.


 

Das Fernsehen war da. Schon wieder. Sie hatten mich schon vor ein paar Tagen kontaktiert und jetzt nochmal angerufen, dass sie mich heute treffen wollten.

Ich war einverstanden. Es ging gerade wieder an so einem Kanal entlang und die Fernsehleute versprachen Abwechslung.

Gegen Mittag hatten sie mich aufgestöbert. Alles ging sehr schnell. Sie haben ihr Interview und ihre Aufnahmen gemacht. Nach einer guten Stunde war das Ganze im Kasten.

Das Interview haben sie auf Englisch geführt. Ich kann mich zwar auf Englisch unterhalten, aber fürs Fernsehen ist es dann doch ein bisschen holprig. Mir wäre es lieber gewesen, wenn ich auf Deutsch hätte antworten können und sie hätten es dann im fertigen Film übersetzt.

Sie haben dann im Beitrag noch Teile aus meinem Text auf der Homepage verwendet und ein bisschen merkwürdig zusammen gesetzt, aber insgesamt war ich mit dem Interview und dem Beitrag zufrieden.

Die beiden Fernsehtypen war sehr lustig und wir hatten viel Spaß gemeinsam. Zum Schluss schenkten sie mir noch eine Flasche Walnußschnaps, der wirklich sehr gut war, und eine Bereicherung gegenüber den sonst üblichen Einladungen zu Slibowitz.



Für die heutige Nacht war ich bereits versorgt. Ein junges Pärchen hatte mich vor ein paar Tagen über Instagram eingeladen vorbeizukommen. Sie hatten einen kleinen Hof mit ein paar Pferden und Ponys.

Die Mutter der Gastgeberin sprach sehr gut Deutsch, so dass sich das Unterhalten einfach gestaltete. Mit ihr sprach ich Deutsch, mit den anderen Englisch. Bei Missverständnissen konnte die Mutter übersetzen.

Es gab Gulasch über dem offenen Feuer gekocht. So richtig was für uns Abenteurer. Ein paar Nachbarn gesellten sich auch noch dazu, so wurde es mal wieder ein geselliger Abend.



Vaillant hatte sichtlich Spaß mit den Pferden und dem Pony. Ich durfte in der Sattelkammer übernachten, schön warm und trocken. Die Welt meinte es mal wieder gut mit mir.


 

Vor mir ein Zaun. Links auch. Die Augen gehen nach rechts. Auch da zeichnet sich in etwas Entfernung ein Zaun ab. Ich war eingezäunt!

Etwa einen Kilometer zuvor bin ich durch eine Öffnung im Zaun gestiegen, der Zaun war da auf mehrere Meter beschädigt. Ich habe das gemacht, weil ich nicht auf der Straße laufen wollte, wo es viel Verkehr gab und die Autos schnell fuhren.

Ich hatte in der Entfernung ein kleines Wäldchen entdeckt, das mir als Zeltplatz geeignet schien.

Erst jetzt realisierte ich, dass das ganze Gelände weiträumig eingezäunt war. Das war ein riesengroßes Grundstück, immerhin bin ich bis hierher fast zwei Kilometer gelaufen.

Ich befand mich jetzt in einem Dilemma, bedeutete das doch, dass ich mich auf Privatgrund befand. Andererseits müsste ich aber die ganzen zwei Kilometer wieder zurück und wie lange ich dann noch nach einem anderen Platz suchen müsste, weiß der Teufel.

Also tat ich was, was ich sonst tunlichst vermeide, nämlich ungefragt auf einem privaten Grundstück übernachten.



So richtig wohl fühlte ich mich dabei nicht und entsprechend unruhig habe ich geschlafen. Ein Ohr immer in Habacht- Stellung, ob sich vielleicht ein Auto oder Schritte näherten.

Doch wir blieben unbehelligt. Wir wurden nicht entdeckt. Der Vorteil dabei war, dass ich auch keine weiteren Lebensmittelgeschenke abwehren musste...


Am Morgen bin ich zeitig raus und ohne Frühstück haben wir den Rückzug angetreten. Wir mussten die zwei Kilometer wieder zurück, schlüpften durch das Loch im Zaun. Blöderweise mussten wir jetzt natürlich doch auf der Straße laufen, die ich gestern zu vermeiden versucht habe.

Aber um diese Uhrzeit, kurz nach Sieben, war nicht so viel los und es ging ganz gut. Teilweise hielten die Autos am Straßenrand an. Einfach rechts rangefahren, Warnblinker rein, fertig.

Manche wollten ein paar Worte wechseln, manche nur ein Foto machen und einige boten mir wieder Proviant und Lebensmittel an.


 

In den sozialen Medien ist in den letzten Tagen ein richtiger Hype entstanden. Der Bericht im Fernsehen tat ein übriges dazu. Ich war jetzt bekannt wie ein bunter Hund.

Ob ich mich darüber freuen sollte, wusste ich nicht so recht. Es war einerseits schon schön, nicht mehr so skeptisch betrachtet zu werden. Andererseits hatte das Ganze bereits Formen angenommen, die mich eher besorgten.

Überall wo Leute waren, wurde ich auch angesprochen, ja regelrecht bedrängt. Alle wollte ein Selfie mit mir oder einfach Fotos und Videos machen. Und jeder war wohl der Meinung ich wäre am Verhungern.

Ich bekam so viele Lebensmittel und Bier und Wein, dass ich wirklich nicht mehr wusste wohin damit. Heute morgen habe ich eine ganze Menge Äpfel einfach an meinem Übernachtungsplatz liegen gelassen. Ich konnte so viele Äpfel nicht transportieren und es kamen ja ständig neue dazu.

Manchmal bekam ich Lebensmittel in Dosen oder Gläser, die keinen Schraubverschluss hatten. Einmal geöffnet, musste man sie aufbrauchen oder sie wurden schlecht. Völlig ungeeignet.

Ich hatte inzwischen belegte Brote, die mir mindestens für drei Tage reichen würden. So viel konnte ich einfach nicht essen.

Ich musste also zwangsläufig dazu übergehen, keine Lebensmittel mehr anzunehmen. Das musste diplomatisch erfolgen, um die Leute nicht vor den Kopf zu stoßen. Die meisten hatten aber dann ein Einsehen.


An diesem Tag ging es wieder an einem Kanal entlang. Langweilig, aber wenigstens keine Leute unterwegs. So hatte ich einmal eine Zeit für mich alleine und zum Durchschnaufen.

Einmal nur musste ich eine Straße queren, da hielten schon wieder zwei Autos an.

Bald darauf kam ich auf eine etwas größere Stadt zu, Nove Zamky. Ich hatte schon richtig Bammel, was da auf mich zukommen würde. Bereits auf der Landstraße vor der Stadt hielten schon wieder Leute an.

Ich wählte einen Weg entlang eines Bachlaufes, da war es ein bisschen ruhiger. Ich musste aber noch einkaufen. Einer gut deutsch sprechenden Frau schüttete ich mein Herz aus und erzählte ihr von meinen Sorgen. Sie zeigte Verständnis und es tat gut verstanden zu werden.

Dann traf ich noch auf eine Tussi von der Zeitung. Entschuldigt den Ausdruck, aber das war wirklich eine Tussi, aufgeblasen und borniert. Auf diesen Bericht bin ich mal gespannt.


Ich habe noch mit Kai Menze telefoniert (der Radfahrer aus Bericht Nr. 3). Er kennt sich ein bisschen aus mit dem Umgang mit Medien. Er meinte, ich dürfe mich nicht überrumpeln lassen, solle souverän bleiben und Bedingungen stellen. Schließlich wollen die was von mir und nicht ich von ihnen.

Das hat mich bestärkt und voller neuem Selbstbewusstsein zog ich weiter.


Für Morgen hat sich das Nationale Fernsehen Slowakei zu einem Interview angesagt. Und mit meinem neuen Selbstbewusstsein habe ich schon am Telefon verlangt, dass das Interview auf Deutsch geführt wird. Damit waren sie auch einverstanden. Trotzdem war ich sehr angespannt, aber auch gespannt auf die Leute.


Die Nacht verbrachte ich neben einem abgeernteten Maisfeld, wo für Vaillant immer noch genug Krümel zu finden waren.


 

Heute Morgen bekam ich eine E-Mail von einer Bürgermeisterin, die mich in ihren Ort einlud. Das Dorf war aber über 130 km entfernt und lag überhaupt nicht auf meiner Route.

Hätte sie mich vor ein paar Wochen angeschrieben, hätte es vielleicht noch klappen können, da meine ursprünglich geplante Route eher bei ihr vorbeiging. Jetzt war ich aber schon so weit davon abgewichen, dass es nicht mehr möglich war. Ich sagte ihr ab.


Das Fernsehen hatte sich für neun Uhr angekündigt. Zu meiner Überraschung kamen gleich zwei Teams.

Eines war vom nationalen Fernsehen, ähnlich unserem Öffentlich- Rechtlichen. Das andere war von einem Privatsender.

Bestärkt durch Kai's Worte sagte ich ihnen genau was ich haben wollte. Ich wollte, dass in dem Bericht eindeutig zum Ausdruck kam, dass ich mich über die Gesellschaft von Menschen sehr freute, aber dass ich so viele Zuwendungen aus praktischen Gründen nicht annehmen konnte und dass sie bitte auch meine Privatsphäre respektieren sollten.

Nachdem die Fernsehleute meine Ausrüstung, und wie ich unterwegs war, gesehen hatten, sahen sie das auch ein und versprachen mir, das genau so rüberzubringen.

Ok, erste Hürde war geschafft. Die Anspannung fiel allmählich ab und die vier waren ja auch ganz nett. Sie haben mich noch ein Stück begleitet, ihre Aufnahmen gemacht und sind dann wieder abgezogen.



Ich finde den Bericht gelungen. Besonders gut gefällt mir, dass mein Name mit "de Michel" ergänzt wurde. Auch die Szene, wo Vaillant der Reporterin in die Finger beißt, finde ich toll.

Ich habe später das Video noch meiner tschechischen Freundin Lenka geschickt. Die versteht ja, was die da sagen. Und sie meinte, dass wäre der beste Beitrag überhaupt.


Mein weiterer Weg ging an einer Landstraße entlang. Ich wich auf den danebenliegenden Acker aus, um dem Verkehr zu entgehen. Am Ende des Ackers kreuzte ein Feldweg. Da warteten schon wieder zwei Autos auf mich. Der eine hatte Kaffee in einer Thermoskanne dabei, den ich dankend annahm. Einen Schluck heißen Kaffee konnte ich gebrauchen. Die beiden waren überhaupt sehr nett und nicht so aufdringlich. Zum Abschied drückten sie mir noch zwanzig Euro in die Hand.

Auf dem Weg ins nächste Dorf wartete dann schon der nächste auf mich. Fotos und Selfies gegen Süßigkeiten.

Einer älteren Frau waren die Fotos und Selfies zehn Euro wert. In der Ortsmitte kam dann gleich eine ganze Gruppe mit vier Leuten auf mich zu. Der Mann mit dem Kaffee von vorhin war auch wieder dabei und wollte noch ein paar Videoaufnahmen machen. Er begleitete mich durchs ganze Dorf.

Ein anderer wollte mir wieder eine ganze Menge Lebensmittel aufdrängen, was ich vehement, und diesmal erfolgreich, abwehrte.

Puh, ganz schön anstrengend so ein Leben als Superstar!


Es nahm kein Ende. Immer wieder kamen von irgendwo Leute her. so langsam hatte ich genug, aber auch den Bogen raus, wie ich die ganzen Geschenke ablehnen konnte.

Geldgeschenke nahm ich an und es kam schon ein ganz schöner Batzen zusammen.

Ein Paar mit einer professionell aussehenden Videokamera fragten nach einem Interview. Auf die Frage, wer sie seien, erzählten sie etwas von "örtlichem Fernsehen". Keine Ahnung was das sein sollte, vielleicht ein lokaler Sender. Ich ließ sie gewähren und bekam als Dankeschön weitere zwanzig Euro.


Nach dem Dorf begann einer der langweiligsten Abschnitte meiner bisherigen Reise überhaupt. Eine schmale Landstraße, ziemlich gerader Verlauf, links und rechts nur flache Äcker und Felder. Gott sei Dank wenig Verkehr. Dennoch gab es immer noch genügend Leute, die für ein Foto anhielten.

Einige aus dem Dorf sind mir extra hinterher gefahren. Nicht auszudenken, wenn hier wirklich viel Verkehr gewesen wäre.

Nach unendlich langen sieben Kilometern, ein scharfer Rechtsknick in einen Feldweg, der mit seinen Sträuchern links und rechts wenigstens etwas Schatten bot. Heute war es so warm, dass man im T- Shirt laufen konnte.


Die Suche nach einem Nachtlager gestaltete sich mühsam. Entweder nur freie Fläche, Äcker und Felder ohne Gras oder kleine Waldstückchen, die aber mit Gestrüpp so zugewachsen waren, dass man nicht drunter kriechen konnte.

In einem kleinen Dorf hörte ich Kindergeschrei. Vielleicht ergab sich da eine Möglichkeit? Aber beim Näherkommen hatte ich den Eindruck, als ob das eher eine soziale Einrichtung für Kinder und Jugendliche wäre.

Ein Stück weiter kam ein Sportplatz. Der war aber ordentlich eingezäunt und bot auch keine Möglichkeit.

Verzweifelt sprach ich einen Traktorfahrer an, der gerade hinter mir her kam. Er konnte ein bisschen Englisch und lud mich auf sein elterliches Grundstück ein. Dort stand ein abbruchreifes Gebäude und der Garten bot zwar wenig Gras für Vaillant, aber genug Platz für uns beide.

Der Mann war sehr sympathisch, hilfsbereit aber nicht aufdringlich. Schade, dass sein Englisch so schlecht war, ich hätte mich gerne ein bisschen mehr mit ihm unterhalten.


Heute war mein 200. Reisetag!








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