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  • Jürgen schreibt für Michel

Kalt erwischt



Die letzten Tage mit ihren kalten Temperaturen, gefühlt, durch den eisig schneidenden Wind, noch kälter, haben sich als unerwartete Herausforderung herausgestellt und endeten - nicht in einer Katastrophe, sondern in Luxuscamping!


Nach Oberndorf gings auf dem Neckarradweg nach Horb und weiter Richtung Eutingen im Gäu. Die Strecke war angenehm zu laufen, nicht sehr anspruchsvoll, und das meiste auf Asphalt.


Eine kleine, aber umso schönere Überraschung gab es bereits am Freitag Morgen. Conny, eine Freundin Kerstins, kam vorbei und brachte mir Kaffee und Rhabarberkuchen und für Vaillant frisches Heu. Herzlichen Dank dafür, Conny!

Wie schon die Tage zuvor, war auf der Strecke nicht viel los, es waren nur wenige Leute unterwegs. Nur drei einsame Radfahrer kamen mir entgegen.


Halt mal!

Die drei waren auf ihren Rennrädern unterwegs mit minimalem Gepäck. Hocherfreut über die willkommene Abwechslung bremsten sie bei mir und Vaillant ein.

Es waren drei sehr angenehme Mitmenschen. Sie zeigten sich begeistert ob meinem Vorhaben und freuten sich, dass es in der heutigen Zeit noch solche Abenteurer gäbe.

Sie selber kamen aus Richtung Tübingen und fuhren in einem Tag (!) bis ins Donautal. Dort wollten sie übernachten und über die Alb wieder zurück.

Wie das ausging, seht ihr auf dem Bild, das sie mir tags darauf zuschickten.



Hier die passenden Instagram- Stories dazu (lohnt sich, coole Bilder):





Jedenfalls habe ich wieder ein paar Freunde gefunden, die meine Reise bestimmt voller Interesse verfolgen werden, und ich würde mich freuen, wenn der Kontakt erhalten bleibt.


Ich arbeitete mich weiter dem kalten Nordostwind entgegen. Auch wenn die Radler genauso wie ich vor Kälte schlotterten, sie hatten wenigstens den Vorteil vom Wind geschoben zu werden.

So langsam hatte ich genug für heute. Am Wegrand standen zwei Leute, die offensichtlich gerade besprachen, wie das am Hang gelegene Waldstück durchgeforstet werden müsse.

Ich sprach sie an, ob sie in der Nähe eine Übernachtungsmöglichkeit für mich wüssten, eine Grill- oder Schutzhütte oder sowas.


"Kein Problem! Da kommen Sie einfach mit zu mir!"

war die Antwort. Es stellte sich heraus, dass einer der beiden der Besitzer des Hofguts Mühlen a.N. ist.

Das Hofgut war nicht weit weg und dort angekommen, stellte mir der freundliche Gutsherr einen Schuppen zur Verfügung, in dem ich mein Zelt aufschlagen konnte und für Vaillant gab es eine riesengroße Weide.

Vaillant mag sich in seinem Kopf ausgerechnet haben, wie lange er wohl bräuchte, um diese große Wiese "abzumähen". Wenn ihr mich fragt, und so wie ich meinen Esel kenne, hätte es bestimmt nicht länger als eine Woche gedauert... auf jeden Fall fühlte Vaillant sich sichtlich wohl.



Am Abend kam Anna- Lena, meine Tochter, zu Besuch. Sie brachte mir ein paar Kleinigkeiten vorbei, die ich noch haben wollte und nahm ein paar Kleinigkeiten mit, die ich nicht brauchte.

Aber vor allen Dingen, brachte sie mir eine Akkuflex, mit der ich die Weidezaunstäbe, die ich dabei habe, bearbeiten konnte. Diese Stäbe haben viele Haken, damit man die Litzen in unterschiedlicher Höhe anbringen kann. Diese Haken nervten mich beim Ein- und Auspacken der Stäbe und kamen jetzt... ratzfatz weg!


Anna- Lena leistete mir den Abend über noch etwas Gesellschaft, so schlotterten wir vor Kälte im Gleichtakt vor uns hin...


Am nächsten Morgen dann der erste Hauch von Luxus. Kerstin kam vorbei und ich konnte mich im Womo etwas aufwärmen. Nach einem ausgiebigen gemeinsamen Frühstück setzte ich mich mit meinem Grautier wieder in Bewegung.

Kerstin begleitete mich noch ein kleines Stück, bevor sie wieder zurück musste. Dabei entstand dieses schöne Video:



Tagsüber war ich dann wieder alleine mit Vaillant, aber schon am Abend folgte Luxuscamping Teil II. Kerstin kam wieder mit dem Wohnmobil an und blieb über Nacht, und sie hatte natürlich lecker Abendessen dabei. Das ließen wir uns richtig gut schmecken und dann eine Nacht im Wohnmobil bei Temperaturen über Null Grad - was für eine Wohltat!


Lecker!
Lasst mich rein! Hab auch Hunger...

Am Sonntag dann der Höhepunkt des Luxuslebens. Kerstin wohnt ja ganz in der Nähe. Am Morgen mit Vaillant losgelaufen und schon gegen frühen Nachmittag habe ich das Zuhause von Kerstin erreicht.

Wir brachten Vaillant im Garten von Kerstins Nachbarin unter. Und dann - eine schöne warme Dusche! Nach all diesen kalten Tagen ohne richtige Waschmöglichkeit war dies wirklich der Luxus pur. Danach Kaffee und Kuchen, später ein schönes Abendessen und für die Nacht ein kuscheliges Bett.


Ja, ja. Ich hör euch schon, von wegen: "Da musste durch!", "So hast du es gewollt!" und "Wenn du jetzt schon kaputt bist, wie soll das dann später noch werden!"


Aber dieser Beginn meiner Reise war echt hart. Ja, vielleicht wird es später noch härter, sicher sogar, aber dieser Kälteeinbruch war halt so völlig unerwartet, auch über diesen langen Zeitraum. Hinzu kam, dass weder Vaillant noch ich schon so richtig in Form sind. Das sollte sich ja alles erst ergeben. Die Corona- Situation tat ein übriges dazu, es sind ja keine Schwimmbäder oder sonst was geöffnet, wo man sich mal waschen könnte, und auch keine Cafes, wo man sich mal aufwärmen könnte.


Sonnenbrand trotz Kälte!! Vielleicht ist's auch Gefrierbrand...

Jetzt werde ich auf jeden Fall noch einen Tag bei Kerstin bleiben und mich erst am Dienstag wieder auf die Socken machen. Ich habe noch einige Kleinigkeiten zu besorgen. Unter anderem brauche ich eine neue Jacke. Meine aktuelle Jacke von Mammut ist, nach einem halben Jahr, schon dermaßen verschlissen, dass ich eine neue brauche. Dabei war dies doch immer meine Lieblingsmarke und bisher qualitativ auch immer vorne mit dabei. Ich habe mich mit Mammut bereits in Verbindung gesetzt und bin sicher das es eine Lösung gibt.


Egal wie, morgen geht's weiter! Und ich freue mich, wenn ihr weiterhin dabei seid...










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