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  • Jürgen

Wie alles begann...


Die Suche nach dem richtigen Esel



Am Anfang stand die Idee, mit einem Esel eine längere Trekkingtour zu unternehmen (wie es zu der Idee kam lest ihr in der Rubrik "Über mich"). Die Idee reifte in meinem Kopf zu einem Plan. Das Ziel sollte der Mittlere Osten sein. Länder wie der Iran oder Afghanistan faszinieren mich schon seit langem. Diese Länder wollte ich erleben. Auch das Pamirgebirge und der Westausläufer des Himalaya, das Karakorum, wollte ich schon immer mal bereisen. Dafür müsste, je nach Routenverlauf, auch das Riesenland China tangiert werden. Ob das allerdings klappt, bleibt offen.

Als Dauer habe ich mir einen Zeitraum von drei Jahren festgelegt. Losgehen soll es im April 2021.

Was jetzt noch fehlte, war ein Esel. Und das sollte sich schwieriger gestalten als gedacht.


"Du bist verrückt!" "Ein Esel ist störrisch und bockig. Das klappt nie!" "Das arme Tier! Das soll das alles tragen!"

Solche und ähnliche Sprüche habe ich gehört, wenn ich von meinem Vorhaben erzählt habe. Und das waren noch die harmlosesten.

Einen passenden Esel bei uns zu finden war gar nicht so einfach. Die Esel zu klein, zu schwach. Die Besitzer ob meines Vorhabens zu skeptisch und nicht gewillt mir ein Tier zu verkaufen.

Fragen taten sich auf. Esel oder Maultier? Wie alt soll der Esel sein? Männlein oder Weiblein? Kastriert oder nicht? Beschlagen, ja oder nein?

Zumindest die erste Frage konnte ich recht schnell beantworten. Auch wenn Maultiere robuster und nicht so störrisch sind und mehr tragen können, sollte es auf jeden Fall ein Esel sein, um meiner ursprünglichen Idee gerecht zu werden.


Die Wende kam mit dem Besuch der Eseltage in Wolfegg 2019.

Dort traf ich auf Jacques, einen Franzosen, der das Unternehmen Randoline betreibt.

Jacques vertreibt Sättel, Packsättel, Tragegestelle und Taschen für Esel. Er erwies sich als echter Profi, was das Thema Eseltrekking betrifft.

Jacques empfahl mir auf jeden Fall ein kastriertes Tier zu nehmen, da der Umgang sehr viel einfacher ist und weniger Probleme auftreten, wenn die Tiere hormonbefreit sind. Da ich eher zu einem "Kumpel", also einem männlichem Tier, tendierte, stand somit fest, es sollte ein Wallach werden.

Ein weiterer Tipp Jacques sollte sich als Gold wert erweisen. Er meinte, ich solle mal in Frankreich nach einem Esel suchen. Dort gäbe es viele Anbieter von Trekking-touren mit Esel. Diese haben zuweilen schon mal Überschuss in ihrem Bestand und wären bereit, auch Esel zu verkaufen.

Die Tiere seien außerdem größer und robuster als die deutschen und im günstigsten Fall schon als "Trekkingesel" ausgebildet. Soll heißen, diese Tiere wären sehr tolerant, was den Umgang mit Menschen und Umweltreizen betrifft.


Es begann eine Zeit aufwändiger und zeitraubender Recherche im Internet nach Anbietern von Eseltrekking in Frankreich. Viele E-Mails wurden hin- und hergeschrieben in Englisch oder weil die Franzosen dies nicht verstanden in sehr holprigen Französisch. Dank Übersetzungsprogrammen und mit Hilfe von Freunden konnten aber fünf Franzosen herauskristallisiert werden, die bereit waren einen ihrer Esel zu verkaufen.


Diese fünf Esel wollte ich mir nun anschauen und bereitete mich deshalb mit meiner Freundin Kerstin darauf vor, in den Weihnachtsferien 2019/20 eine Reise nach Frankreich zu unternehmen.


Noch vor den Feiertagen starteten wir also in Kerstins Wohnmobil, in Richtung Südwestfrankreich, das Unternehmen "Find a Donkey".


Wir fuhren durch die Schweiz, an Lyon vorbei und immer weiter Richtung Pyrenäen.

Bei den verschiedenen Anlaufstellen trafen wir auf mürrische Franzosen, kaputte Esel und manchmal auch gar niemanden an.


Es gab aber auch schöne und herzliche Begegnungen mit allerlei verrückten Typen und Aussteigern. Hier fühlte ich mich wohl.


Es gab viele Esel zu sehen:



Nach vielen Eindrücken, Überlegungen hin und her, nochmal zu dem fahren oder doch lieber der andere... stand nach den zwei Wochen fest, welcher Esel es werden sollte.


Hier ist er, mein Esel Vaillant:



Vaillant ist ein sogenannter Provence- Esel. Er zählt nicht zu den Großeseln, obwohl er mit seinen 300 kg schon eine staatliche Erscheinung ist. Großesel müssen eine Schulterhöhe von min. 1,30 haben. Vaillant hat nur 1,25.

Er ist elf Jahre alt, also im besten Eselalter, ist ein Wallach und wurde bereits oft auf Trekkingtouren mit für ihn fremden Menschen eingesetzt.

Auch ich hatte gleich ein gutes Gefühl und einen guten Draht zu ihm. Er ließ sich einigermaßen problemlos führen und erste versuchsweise Spaziergänge waren sehr entspannt. Der Kauf wurde besiegelt und mit Antoine, dem Verkäufer, wurde vereinbart, dass Vaillant noch hier blieb und wir ihn dann in den Osterferien abholen kommen würden.


Warum es dazu doch nicht kam, lest ihr im nächsten Beitrag...




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